Glaspalast ohne Wettbewerb und Transparenz

Stadtplanungsamt nickt fragwürdigen Neubau am Römer ab

Glaspalast ohne Wettbewerb und Transparenz
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Wahlmitteilung 06 - 2016


Der geplante Neubau der Evangelischen Akademie über der Alten Mainzer Gasse zwischen dem historischen Haus Wertheym und dem Gebäudekomplex am Römerberg wurde ohne Architektenwettbewerb vom Stadtplanungsamt genehmigt. Obwohl die Baugenehmigung offenbar schon 2013 vorlag, wurde die Öffentlichkeit erst jetzt über Form und Dimension des neuen Gebäudes informiert.

Bürger Für Frankfurt BFF halten dieses Vorgehen aus zwei Gründen für nicht akzeptabel: Erstens ist es ein negatives Beispiel für fehlende Transparenz einer Planung in einem besonders sensiblen Bereich der Stadt. Es ist nämlich nicht ersichtlich, warum die Evangelische Kirche ihre geplanten Baumaßnahmen ganz nah am meistfrequentierten Platz der ganzen Stadt faktisch über lange Zeit geheim hält und erst dann öffentlich macht, wenn alle Entscheidungen schon getroffen sind. Das legt die Vermutung einer Sonderbehandlung der Evangelischen Kirche durch das Stadtplanungsamt und Planungsdezernent Cunitz (Grüne) sowie dem Magistrat nahe.

Zweitens ist der geplante gläserne Zwischenbau der Akademie über der Alten Mainzer Gasse in der Höhe überdimensioniert und wirkt in der jetzt vorgestellten Form wie ein glaspalastartiger Fremdkörper. Es kann als sicher gelten, dass diese Architekturentscheidung ein sehr kritisches Echo bei rechtzeitiger Information der Öffentlichkeit gefunden hätte. Nun aber werden die Bürger und nicht zuletzt auch die Stadtverordneten vor vollendete Tatsachen gestellt. Der schwarz-grüne Magistrat wird erklären müssen, warum er kurz vor Ende der Wahlperiode zugeben muss, bei diesem Projekt keinen Architektenwettbewerb gefordert zu haben.

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