Verhöhnung der Opfer des 22. März 1944

Menschenverachtender Zwischenruf im Stadtparlament bleibt ungerügt

Verhöhnung der Opfer des 22. März 1944

BFF-BIG-Fraktion - Mitteilung 08-2024
 

Mit dem Gedenken an die Frankfurter Bombennacht des 22. März 1944, die – neben unzähligen Toten, Verletzten sowie Obdachlosen – auch die fast vollständige Zerstörung der Frankfurter Altstadt zur Folge hatte, tut sich die Stadt Frankfurt erfahrungsgemäß schwer.

Anträge von CDU und BFF-BIG, die gleichermaßen zum Ziel hatten, das Gedenken an die Altstadtzerstörung lebendig zu halten, wurden im vergangenen Jahr von der Römer-Koalition aus Grüne, SPD, FDP und Volt abgelehnt.

Daher – und im Hinblick auf den anstehenden 80. Jahrestag der Frankfurter Bombennacht – wollte der BFF-BIG-Fraktionsvorsitzende Mathias Pfeiffer in der Plenarsitzung der Stadtverordnetenversammlung vom 01. Februar 2024 vom Magistrat wissen, in welcher Form er in diesem Jahr das Gedenken begehen will.

Diese Frage wurde von dem Stadtverordneten Nico Wehnemann (Die Fraktion) mit dem Zwischenruf „Das ist widerlich. Deutschland hat das verdient“ quittiert.

„Bei menschenverachtenden Äußerungen wie dieser enden Satire und Humor, hinter denen sich Herr Wehnemann so gerne versteckt und die er bei jeder sich bietenden Gelegenheit sehr gerne als Schutzschild benutzt.“, so ein noch am Tag nach diesem Zwischenfall sichtlich geschockter Mathias Pfeiffer. „Alleine in der Bombennacht des 22. März 1944 starben 1001 Menschen, darunter viele alte Menschen und Kinder.“

Auch sein Fraktionskollege Haluk Yildiz zeigt sich entsetzt: „Das Gedenken an diese unschuldigen Opfer als ‚widerlich‘ zu bezeichnen, kann man eventuell als Hinweis darauf verstehen, daß Herr Wehnemanns Gedankenwelt vielleicht zu sehr in die geistige Nähe derer gerückt ist, welche einst die Schrecken des 2. Weltkriegs in Gang gesetzt haben.“

Die Frage, warum dieser Zwischenruf von Wehnemann, der auch von Vertretern der Presse klar und deutlich verstanden wurde, von der Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner (Grüne) nicht gerügt wurde, müsse diese sich nun selbst beantworten, so Pfeiffer abschließend.

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