Gaza ist längst auch in Frankfurt

Die bejubelte „Vielfalt“ fordert ihren Preis

Gaza ist längst auch in Frankfurt

Hübners Frankfurter Woche – Folge 98

Ich gehöre zu den ganz wenigen altdeutschen Frankfurtern, die fast täglich von ihrem Wohnort in Zoo-Nähe über die obere Zeil in Richtung Innenstadt laufen. Diese erste Etappe nenne ich Bekannten gegenüber ironisch meinen Gang durchs „Ausland“. Denn dort reiht sich neben Billigläden ein Restaurant ans andere mit orientalischer Küche und überwiegend migrantischem Publikum, wobei die allermeisten der jungen Frauen und Männer schon in Frankfurt geboren sein dürften. Hinzu kommt, daß ich auch unweit einer Schule wohne, aus der tagtäglich nach dem Unterricht viele Mädchen und junge Frauen mit islamischen Verhüllungen strömen.

In diesen Tagen des blutigen Geschehens in Israel und dem Gaza-Streifen an der Grenze zu Ägypten denke ich mir oft: Was geht in diesen jungen Frankfurtern vor, was bewegt sie? Und was denken die vielen jungen Männer rings um die Konstabler Wache, die sich mal deutsch, mal arabisch oder türkisch unterhalten? Für die Zukunft der Stadt ist es wichtig, darüber Bescheid zu wissen. Denn diese Jugendlichen werden in Zukunft das politische und gesellschaftliche Klima in Frankfurt wesentlich bestimmen. Dafür wird schon ihre wachsende Zahl sorgen.

Ich bin in der jetzigen Situation völlig einverstanden mit dem aktuellen Demonstrations- und Versammlungsverbot für propalästinensische Veranstaltungen. Die Gefahr von Ausschreitungen wäre tatsächlich zu groß. Doch niemand kann Gedanken, Identitätsgefühle und Zorn erfolgreich verbieten. Wer weiß, wie lange schon abfällig an vielen Frankfurter Schulen mit hohem Migrationsanteil über Juden und Israel geredet wird, kann sich keinen Illusionen über das bedrohliche Potential in vielen jungen Leuten hingeben.

Als in den hitzigen Diskussionen der Jahre 2010/11 eine große politische Mehrheit im Römer das Ziel der Integration zugunsten des sogenannten „Vielfalt“-Konzepts aufgab, haben dessen Initiatoren das weitverbreitete Problem arabischen Judenhasses bagatellisiert, aber Warner und Kritiker der Vielfalt-Ideologie des „Rassismus“ verdächtigt. Über ein Jahrzehnt später müssen sie nun auf die Polizei und staatliche Repression vertrauen, um das Ergebnis ihrer Politik unter Kontrolle zu halten. Ich glaube nicht, daß das auf Dauer gelingen wird. Möge ich besser nicht recht behalten.


Wolfgang Hübner

Leserkommentare (1)

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Was die bewegt?
- wie sie an Geld und Macht kommen. Wie sie sich die Rassismus-Keule persönlich zu Nutze machen können (in Schule, Ausbildung, Studium, Beruf). Die wissen genau, wie das funktioniert.

Die reden nicht nur über Juden und Israel, die reden auch über die dummen Deutschen, hier verwurzelten, und ihre Mentalität. Darüber, dass sie und ihre Leute hier den Laden übernehmen werden. Mit ihren Netzwerken. Denn damit haben sie recht, die Deutschen vertreten ihre Interessen nicht, das ist bei denen anders.

Meine Meinung bzw. persönliche Erfahrung.