Gauland-Hatz durch die Altstadt
Cappelluti, die "Grünen", die CDU und das tolerante Frankfurt
Wehret den Anfängen! In Frankfurt hat eine Hetzjagd stattgefunden, zu der führende Politiker der Stadt ihre Sympathie bekundet haben. Das weist darauf hin, wohin die Reise unserer Gesellschaft zukünftig gehen könnte.
In der Vergangenheit nutzte man als Synonym für "Hetzjagd" häufig das Wort "Pogrom". Pogrome passierten nicht nur seit dem Mittelalter in vielen Ländern gegenüber jüdischen Minderheiten, sondern auch unter anderem gegen Protestanten im Frankreich des 16. Jahrhunderts, gegen christliche Armenier, Griechen und Aleviten in der Türkei, gegen Deutsche in Osteuropa nach 1945 und gegen Sikhs in Indien. Pogrom-Ausschreitungen richten sich dabei gegen ethnische, religiöse, aber auch politische Minderheiten.
Im Grunde haben wir bereits seit langem Pogromstimmung in Frankfurt. Als BFF-Mitglieder beispielsweise 2015 an der Hauptwache ihre Solidarität mit den Redaktions-Opfern des französischen Magazins "Charly Hebdo" angesichts eines islamistischen Terroranschlags bekundeten, konnten sie in das Gesicht des latenten Pogroms sehen. Hätte die Polizei die Kundgebungsteilnehmer nicht durch einen Kordon geschützt, wäre es durch die aggressive Meute der linken "Gegendemonstranten" garantiert zu gewalttätigen Übergriffen und Hetzjagden gekommen.
Im neuesten Fall ist zwar dem Opfer körperlich nichts passiert, es hätte aber dazu kommen können, wenn die falschen Leute auf diesen Zug aufgesprungen wären. Am Tag der Feier von Eintracht Frankfurt über den gewonnen DFB-Pokal war wohl terminlich eher zufällig der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland zu Gast in der Stadt. Er besichtigte die neue Frankfurter Altstadt, als ihn die übereifrige Daniela Cappelluti, Kreisgeschäftsführerin der Frankfurter "Grünen", erspähte und zu nötigen begann.
Grünen"-Vorstandssprecher Bastian Bergerhoff konnte sich gegenüber der Presse nicht zu einer eindeutigen Distanzierung seiner Partei von diesem Vorgehen durchringen. Im Gegenteil, Bergerhoff erklärte, dass Gauland schließlich polarisiere und er deshalb froh sein könne, dass er nicht auf der anderen Seite der Absperrung bei den Eintracht-Fans gestanden habe. "Was dann passiert wäre, mag ich mir gar nicht vorstellen." Das heißt nichts anderes, als dass im Frankfurter Stimmungsklima jederzeit Hetzjagden und Pogrome möglich sind. Ein Armutszeugnis für eine Stadt, die sich offiziell immer als demokratisch, tolerant und weltoffen zu präsentieren versucht.
Dass Cappelluti nun ihrerseits beleidigende E-Mails erhält, ist zwar ebenfalls unschön, könnte allerdings mit dem gleichen Argument Bergerhoffs erklärt werden, dass das Opfer schließlich "polarisiere und selbst stark austeile".
Der BFF-Stadtverordnete Patrick Schenk thematisierte jedenfalls Cappellutis Verhalten im Stadtparlament.
Alexander Gauland reagierte übrigens nonchalant auf den Nötigungsversuch. Sein Bundestagsbüro teilte mit, er "ging vielmehr davon aus, dass es sich um eine im Zuge der Pokalfeier bereits am Nachmittag angetrunkene Person handelte. Dieser Eindruck wurde durch das lautstarke Grölen der Dame aus der Entfernung verstärkt. Herr Dr. Gauland setzte seinen Spaziergang durch die Altstadt fort."
Marlis Lichtjahr