Ein Antidemokrat kann nicht Eintracht-Präsident sein

Peter Fischer hat sich in Interview disqualifiziert

 Ein Antidemokrat kann nicht Eintracht-Präsident sein
© Dirk Ingo Franke (Own work) CC BY-SA 2.0 Wikipedia

BFF-Fraktion – Mitteilung 90-2017

 
Peter Fischer, der amtierende Präsident des Sportvereins Eintracht Frankfurt, hat sich in einem am 28. Dezember 2017 im Regionalteil der FAZ veröffentlichten Interview wie folgt geäußert: „Ich traue niemandem mehr in diesem Land, wenn Nationalpopulisten 13 Prozent der Stimmen bekommen können. Ich werde auf der Mitgliederversammlung eine deutliche Position beziehen, dass es sich mit unserer Satzung nicht verträgt, AfD zu wählen. Es kann niemand bei uns Mitglied sein, der diese Partei wählt, in der es rassistische und menschenverachtende Tendenzen gibt.“

Es wäre bereits diskriminierend und rechtlich höchst wahrscheinlich unhaltbar, wenn Fischer den Kurs vertreten würde, Mitglieder der AfD könnten nicht zugleich Mitglieder der Eintracht werden oder bleiben. Aber selbst vermutete AfD-Wähler, wie immer Herr Fischer diese trotz Wahlgeheimnis zu identifizieren beabsichtigt, aus dem Verein auszuschließen bzw. auszugrenzen, ist die unerträglich demokratiefeindliche Anmaßung eines an akutem Größenwahn leidenden Funktionärs, der offenbar bei der Eintracht eine vereinseigene Gesinnungs-Polizei einzuführen gedenkt. Aus den letzten beiden Diktaturen in Deutschland hat der Eintracht-Präsident wohl keine Lehren gezogen, sondern will sich im Gegenteil ganz offensichtlich sogar derer Instrumente bedienen.

Unabhängig davon, welche Einstellung man zur AfD hat, ist festzuhalten: Die AfD ist eine demokratisch organisierte und nach demokratischen Regeln gewählte Partei, die als drittstärkste Fraktion im Bundestag sowie in fast allen Landesparlamenten vertreten ist, zudem in vielen Kommunen, darunter übrigens auch in Frankfurt als derzeit vierstärkste Fraktion im Römer. Die politische Meinung von Eintracht-Mitgliedern und Eintracht-Fans geht Herrn Fischer überhaupt nichts an und tangiert auch nicht die Satzung des Vereins.

Die BFF-Fraktion im Römer lehnt jede grundgesetzwidrige Diskriminierung sowie jede Form von Gesinnungsschnüffelei ab. Deswegen muss sich Herr Fischer für seine Interviewäußerungen umgehend entschuldigen und diese zurücknehmen. Oder er ist als Präsident der Eintracht wegen offener Demokratiefeindlichkeit und massiv intoleranter Hetze gegen Menschen mit anderer politischer Überzeugung keinen Tag länger tragbar.

Leserkommentare (1)

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Peter Fischer sollte umgehend zurücktreten, wenn er einen Funken Anstand hat. Zu erwarten ist das von Funktionären, die an ihren Sesseln kleben, allerdings leider nicht. Ein Präsident eines Sportvereins, der sich offen für Diskriminierung aufgrund politischer Meinungen einsetzt, der Fußball für politische Zwecke missbraucht, ist jedenfalls nicht länger tragbar und ein schlechter Imageträger für Eintracht Frankfurt.