‚Hop on, hop off‘-Busse tragen erheblich zur Luftverschmutzung bei

BFF-Fraktion thematisierte ‚Dieselstinker‘ bereits 2015

‚Hop on, hop off‘-Busse tragen erheblich zur Luftverschmutzung bei
© Marvin800

BFF-Fraktion – Mitteilung 39-2018


Der CDU-Stadtverordnete Christoph Schmitt hat sich jüngst auf Facebook über die in Frankfurt verkehrenden Doppeldecker-Touristenbusse echauffiert, weil er zufälligerweise einmal gerade hinter einem „dieser Stinker“ hergefahren ist.

Dass dem CDU-Mann diese Unbill offensichtlich erst jetzt widerfahren ist, könnte zweierlei Ursache haben. Zum einen ist er wahrscheinlich nicht allzu häufig in der Frankfurter Innenstadt unterwegs. Zum anderen muss die parlamentarische Anfrage der Bürger für Frankfurt BFF im Römer vom 03. Dezember 2015 mit dem Titel „Die ‚City-Sightseeing‘-Busse in Frankfurt am Main“ als auch der darauf erfolgte Magistratsbericht B28/16 seiner Aufmerksamkeit völlig entgangen sein.

Denn die Bürger Für Frankfurt BFF - ausgestattet mit einer feinen Nase für solch übelriechende Missstände in unserer Stadt - fragten bereits Ende 2015 nicht nur nach dem Alter der eingesetzten Touristenbusse, sondern insbesondere danach, wie der Magistrat die Busse hinsichtlich Alter und Antriebsmotor unter dem Gesichtspunkt der ökologischen Energieeffizienz beurteilt.

Weiterhin wollten die Stadtverordneten der BFF-Fraktion explizit wissen, warum diese für die Stadt durchaus repräsentativen Busse nicht mit einem Elektromotor fahren und ob dies für die Zukunft angedacht ist.

Wenn sich jetzt also Christoph Schmitt der Thematik aus praktischer Lebenserfahrung annimmt („Ich musste das Fenster zumachen, als mir die Rußwolke entgegenkam.“) und der Geschäftsführer der Tourismus & Congress GmbH, Thomas Feda, lt. Presseberichten den Gedanken aufgreift, auch Touristenbusse elektrisch umgreifen zu lassen, ist das erst einmal positiv zu bewerten. Dürfen die Bürger Für Frankfurt BFF doch erfreut feststellen, dass sie wieder einmal diejenigen waren, die eine offenkundige Problematik zu einem frühen Zeitpunkt auf politischer Ebene thematisiert haben.

Eher betrüblich stimmt jedoch der Umstand, dass trotz drohendem Dieselfahrverbot und mangelnder Unterstützung seitens Bund und Land für Frankfurt als Pendlerhauptstadt noch so gut wie kein Bewusstsein für die Dramatik dieser Situation bei den Kommunalpolitikern unserer Stadt vorhanden ist.

Andernfalls hätte sich der Magistrat bereits intensiv mit leicht abstellbaren Schadstoffquellen wie den Doppeldecker-Touristenbussen auseinandergesetzt. Stattdessen heißt man dort ein „Kunstprojekt“ willkommen, bei dem sich ein VW-Bus aus den Achtziger Jahren, der mehr Öl als Diesel verbrennen dürfte, in Frankfurt auf Irrfahrt begibt. „Die Kunst des Verfahrens“ scheint auch dieser Magistrat par excellence zu beherrschen!

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