Neue Altstadt setzt Maßstäbe für die Zukunft
Konsequenzen für Frankfurts Stadtplanung und Architektur
BFF-Fraktion – Mitteilung 37-2018
Am Wochenende der offiziellen Eröffnung der Neuen Altstadt zwischen Dom und Römer haben hunderttausende Menschen, Frankfurter wie Besucher, mit den Füßen und Augen in überwältigender Weise ihr positives Votum für das nun realisierte Projekt erteilt. Die Bürger Für Frankfurt BFF als politische Initiatoren der Neuen Altstadt haben nichts anderes erwartet. Doch die Kritiker müssen sich damit abfinden, dass es ein großes Bedürfnis nach einer anderen, schöneren und vor allem menschenfreundlicheren Architektur gibt. Und die Politiker und Stadtplaner Frankfurts werden deshalb bei allen zukünftigen Projekten auf diese wichtigen Erkenntnisse aus dem unbestreitbaren Erfolg der Neuen Altstadt zu achten haben.
Dazu zählen: Häuser sollten wieder individuellere, der jeweiligen Lage und dem jeweiligen Umfeld entsprechende Gesichter bekommen. Das ist kein „Fassadismus“, sondern schafft mit positiver Vielfalt Identifikation, Wärme und Vertrautheit bei Bewohnern und Passanten. Weiter: Neue Viertel in Frankfurt können zwar durchaus urbane Dichte aufweisen, müssen aber abwechslungsreich bebaut und mit guter Nahversorgung sowie Verkehrsanbindung ausgestattet sein. Es gibt im Stadtgebiet noch sehr viele Orte, die anders oder neu gestaltet werden können.
Entschiedener denn je lehnt die BFF-Fraktion im Römer die menschen- und umweltfeindlichen Pläne für einen riesigen neuen Stadtteil im Nordwesten Frankfurts ab. Abgesehen davon, dass solch ein Projekt erst in ferner Zukunft neuen Wohnraum bieten kann und deshalb keine Entspannung der jetzigen Situation bietet: Neuer Wohn- und Gewerberaum muss zuerst dort geschaffen werden, wo der Boden bereits versiegelt und urbane Stadtreparatur überfällig ist. An beiden Faktoren mangelt es in Frankfurt keineswegs. Diesen Weg zu beschreiten, ist zwar mühevoller und lässt sich politisch weniger profitabel ausschlachten, nutzt aber Frankfurt und seinen Bürgerinnen und Bürgern viel mehr.
Investoren für den Wohnungsbau sollen auch weiterhin Geld verdienen dürfen. Sie müssen allerdings von Seiten der Stadt dazu verpflichtet werden, ihre Projekte und Objekte in ansprechender Weise zu realisieren. Die Gestaltungssatzung für die Neue Altstadt hat Maßstäbe gesetzt, die auch künftig, wenngleich nicht ebenso strikt und aufwändig, wegweisend sein sollten. Die Bürger Für Frankfurt BFF im Römer verlangen nach dem großen Erfolg des Viertels zwischen Dom und Römer jetzt keineswegs immer mehr Wiedergeburten zerstörter historischer Gebäude und Viertel. Doch die Neue Altstadt beweist eindrucksvoll: Es kann besser, schöner, nachhaltiger und menschengerechter gebaut werden in Frankfurt. Und nichts weniger muss künftig geschehen als das - weitere sinnvolle Rekonstruktionen eingeschlossen.