Der Fluch der geopferten Frankfurter Rennbahn
Pferdegöttin Epona zürnt DFB und Magistrat
Epona war für die alten Römer die Göttin der Pferde. Die alten Römer sind Vergangenheit, aber richtige Götter sind bekanntlich unsterblich. Da also Epona noch ihrer göttlichen Pflichten waltet, muss man sich die Dame mit Dienstsitz Olymp in Sachen der heimtückisch geopferten Frankfurter Pferderennbahn als ausgesprochen zornig und sehr nachtragend vorstellen.
Denn nachdem Epona schon dafür gesorgt hat, fast die ganze in den Frevel verwickelte Führung des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) in die Wüste zu schicken und einen allzu hochfahrenden grünen Kommunalpolitiker namens Cunitz dazu, schickt sie sich nun an, auch noch Rache an den DFB-Nachfolgern zu nehmen. Zwar wollen die verbliebenen verantwortlichen Politiker in Frankfurt, die einst vor Stolz über die versprochene Fußballakademie zu platzen schienen, nun am liebsten nicht mehr auf ihre Schandtat angesprochen werden. Doch Epona wird über kurz oder lang gewiss auch keine Gnade mit diesen Herren walten lassen.
Daran kann zumindest keiner zweifeln, der sich den Verlauf der kürzlich zu Ende gegangenen Fußballweltmeisterschaft aus DFB-Sicht zu betrachten zwingt. Denn in Russland war Epona ein sehr erfolgreiches Bündnis mit ihrer himmlischen Kollegin, der Siegesgöttin Victoria (griech. Nike) eingegangen, um die DFB-Auswahl mit der größenwahnsinnigen Bezeichnung „Die Mannschaft“ frühzeitig in den Urlaub zu schicken. Wer aber so leicht mit Bierhoff, Löw, Kroos, Hummels und den all den anderen fertig wird, der wird auch keine Mühe haben, Balkon-Vizeweltmeister Markus Frank und Balkon-Pokalsieger Peter Feldmann demnächst in den politischen Orkus zu verbannen.
Es ist allzu offensichtlich: Die mit allen Mitteln der Infamie und Manipulation durchgezogene Zerstörung der traditionsreichen Pferderennbahn in Niederrad hat den Initiatoren kein Glück gebracht und wird es auch in Zukunft nicht tun. Dass nun auch noch ein nicht mehr besonders gut kickender Erdogan-Fan die irrlichternde DFB-Spitze in höchste Verlegenheit und gar unter schrecklichen Rassismusverdacht bringt, kann nur als besondere Grausamkeit einer Pferdegöttin gewertet werden, die sich einfach nicht mit einer sportpolitischen Untat abfinden will. Es soll tatsächlich Menschen in Frankfurt geben, die genau deshalb der Göttin Epona sehr verbunden sind.