Anmaßend: „Wer Frankfurt liebt, wählt Weyland“

Die OB-Kandidatin der CDU hat sich disqualifiziert

Anmaßend: „Wer Frankfurt liebt, wählt Weyland“
© Sven Teschke - Wikipedia CC BY-SA 3.0

BFF-Fraktion – Mitteilung 03-2018

 
Es gibt genügend Hinweise und Vermutungen, dass die Frankfurter CDU nur äußerst halbherzig die Kandidatur ihres Parteimitglieds Dr. Bernadette Weyland  für die Oberbürgermeisterwahl unterstützt. Doch nachdem nun die ersten Plakate in der Stadt für die Politikerin werben, kann es als erwiesen angesehen werden: An einem Sieg Weylands über den SPD-Amtsinhaber Feldmann ist ihrer Partei, aus welchen Gründen auch immer, nicht wirklich gelegen.

Denn der Spruch auf den Plakaten, der die Wähler anziehen soll, lautet: „Wer Frankfurt liebt, wählt Weyland“. Diese „Aussage“ ist geradezu absurd, anmaßend und zudem inhaltsleer. Denn im Umkehrschluss würde der Spruch bedeuten: Wer Weyland nicht wählt (wofür es gute Gründe gibt!), der liebt Frankfurt nicht.

Allerdings kann vermutet werden, dass sich mit hoher Wahrscheinlichkeit die große Mehrheit der Frankfurter Wähler entweder für die Stimmabgabe für einen anderen OB-Kandidaten oder für Wahlenthaltung entscheiden wird. Was machen die CDU und Weyland dann mit all den „Liebesverweigerern“? Frankfurt zur Strafe in Offenbach eingemeinden? Massenhafte Ausbürgerungen? Es mag ja sein, dass die von der CDU beauftragte Werbeagentur solche Fragen nicht bedacht hat. Doch warum hat Weyland sowas abgesegnet?

„Mehr Anmaßung einer politischen Person und Partei, zumal noch der chronisch orientierungslosen Frankfurter CDU, ist jedenfalls kaum denkbar. Damit hat sich die Kandidatin schon gleich zum Wahlkampfbeginn disqualifiziert.“, sagte der BFF-Fraktionsvorsitzende im Römer, Patrick Schenk. Auch das albern geschönte, weichgezeichnete Großbild der menschlich durchaus sympathischen 59-jährigen Juristin und vierfachen Mutter nähre den Verdacht, dass hier eine recht unbekannte Parteikandidatin den Wählern nur verkauft werden soll. Wer Frankfurt wirklich „liebt“, wird aber auf inhaltliche Richtungsaussagen Wert legen. Bei Dr. Weyland bisher leider Fehlanzeige!

Leserkommentare (2)

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Die gewinnt doch eh! Die meisten Wähler gehen ja leider nur nach einem "netten Gesicht". Und der nichts-sagende und manipulative Spruch passt dazu ja.

So etwas konnte die CDU schon immer gut. Wenn man keine Inhalte (jenseits von Lobby-Politik) zu vertreten hat, kann man angenehm einfach gestrickte und nicht durch eigene Standpunkte behinderte Wahlwerbungen machen. Und der klassische CDU-Wähler ist auch nicht nachtragend, wenn es über die Zeit eklatante Widersprüche, gebrochene Wahlversprechen oder gar Straftaten und Skandale gibt: Alles viel zu kompliziert, das im Gedächtnis zu behalten. Einfach denken ist besser. Also reicht ein schönes blondes Frauen-Photo mit einem einfachen und allgemeingültigen Slogan, und die Politik kann sich ansonsten ganz an der aktuellen Stimmung (ermittelt auf Steuerzahlerkosten in hoch-frequenten Bürgerbefragungen im Auftrag von Frau Merkel) orientieren. Politik = Marketing.

Hoffentlich wird sie es nicht, .... aber der Feldmann auch nicht... Und die Grüne? Ohgott... Linke? ... was soll ich bloß wählen....