Auch in Frankfurt heftiger Gegenwind für Stadtteilpläne

Bürger verhinderten geplante Manipulation der Großveranstaltung

Auch in Frankfurt heftiger Gegenwind für Stadtteilpläne
© Claus Folger

BFF-Fraktion - Stellungnahme 72-17
 

Nach den erfolglosen Auswärtsspielen in Oberursel und Steinbach hoffte Planungsdezernent Josef (SPD) am Mittwoch beim Heimspiel im Titus-Forum der Nordweststadt auf mehr Zustimmung zu den Plänen des schwarz-rot-grünen Magistrat für einen neuen Stadtteil im Nordwesten der Stadt. Doch wiederum überwogen unter den mehreren hunderten Besuchern - vor allem aus den betroffenen Stadtteilen Praunheim sowie Niederursel - Kritik und Skepsis. Denn die meisten der zahlreichen zu Wort kommenden Bürgerinnen und Bürger wollen nicht hinnehmen, dass wertvolle Ackerflächen und  beliebte Naherholungsgebiete für ein Projekt mit vielen Unbekannten zubetoniert und damit verloren gehen sollen.

Den mit Abstand größten und längsten Beifall im großen Saal bekam der Landwirt Wolfgang Stark aus Niederursel, der sich leidenschaftlich für den Erhalt der außergewöhnlich fruchtbaren Böden einsetzte. Stark verwies auch darauf, wie wichtig die Produktion von regionalen landwirtschaftlichen Produkten für die Menschen in Frankfurt ist. Viele Fragen drehten sich um die jetzige und künftige Verkehrssituation. Josef konnte nicht nur auf diese Fragen keine konkreten, politisch verpflichtenden Antworten geben. Das aber wird bei den Bürgern nicht zu mehr Vertrauen in die Betreiber der Pläne für den neuen Stadtteil führen.

Der Versuch, gleich nach der Einführungsrede Josefs eine offene Aussprache in die späten Abendstunden mit einer Aufteilung in Diskussionsgruppen mit Fachleuten des Stadtplanungsamtes zu verschleppen, wurde durch das entschlossene Auftreten einiger Besucher vereitelt. Die Bürger sind nicht länger bereit, sich immer wieder einer politischen Regie zu unterwerfen, die sie nur zur Statisterie einer scheindemokratischen Inszenierung machen will. Es zeigten auch die wenigsten Teilnehmer Bereitschaft zu hoffen oder zu glauben, mit dem neuen Stadtteil, der ohnehin erst in vielen Jahren bezugsfertig sein kann, werde sich an dem Mangel an preiswerten Wohnraum viel ändern.

Der Magistrat sollte sich nach den Erfahrungen in Oberursel, Steinbach und nun im Titus-Forum sehr genau überlegen, ob und wie er die Stadtteilpläne weiter betreiben will. Wer meint, die berechtigten Interessen der in den Nachbargemeinden sowie in Frankfurt bereits ansässigen Menschen vernachlässigen oder gar ignorieren zu können, dem kann es leicht so ergehen, wie einigen Parteien bei der Bundestagswahl vor wenigen Tagen. Die Bürger Für Frankfurt BFF sehen sich vom Verlauf der Veranstaltung in ihrer Ablehnung der Planungen für einen neuen Stadtteil im Frankfurter Nordwesten jedenfalls vollauf bestätigt.

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