Wer hat die Skulpturen jüdischer Sportler zerstört?

Beunruhigende Häufung von Kulturvandalismus in Frankfurt

Wer hat die Skulpturen jüdischer Sportler zerstört?
© Marvin800

BFF-Fraktion - Stellungnahme 45-17

Die nächtliche Zerstörung von zwei Skulpturen erfolgreicher jüdischer Sportler vor dem Zweiten Weltkrieg auf dem Rathenauplatz hat zu berechtigtem Entsetzen in Frankfurt geführt. Nach den ebenfalls nächtlichen Brandanschlägen auf die beliebten kunstreichen Pavillons im koreanischen und chinesischen Garten sowie den empörenden Urnendiebstählen in Höchst verunsichern diese Verbrechen zunehmend viele Bürger. In keinem der Fälle konnten bislang die Täter ermittelt und gefasst werden. Allerdings steht die Polizei auch vor keiner einfachen Aufgabe, denn solche Aktionen, zumal wenn sie in der Nacht stattfinden, hinterlassen nur wenige oder überhaupt keine brauchbaren Spuren.



Ob es sich beim jüngsten Fall um eine antisemitisch motivierte Tat handelte, ist unklar, aber möglich. Im Rhein-Main-Gebiet mit seiner aktiven islamistisch-salafistischen Szene ist es durchaus vorstellbar, dass die Zerstörer der Skulpturen von dorther stammen. Antiisraelische Linksextremisten oder judenfeindliche Rechtsextremisten dürften dann nichts mit der Tat zu tun haben, wenn diese eine Verbindung mit den Anschlägen auf die Pavillons haben sollte. Auffällig ist jedenfalls, dass alle oben genannten Verbrechen von einer aggressiven Verachtung gegenüber kunstvollen Objekten oder hiesigen Sitten geprägt sind. Wer Skulpturen im öffentlichen Raum gewaltsam demoliert, asiatische Geschenke anzündet oder die Asche Verstorbener als Abfall behandelt, um die Urnen zu verwerten, hat keinerlei Respekt und keinen Sinn für das kulturelle Mindestniveau hierzulande.




Im Gegenteil: Die Täter wollen offensichtlich ihre Verachtung für dieses kulturelle Mindestniveau demonstrieren. Das wäre schon schlimm genug, wenn es sich bei allen drei oder zumindest bei zwei der geschilderten Vorfällen um identische Täter handeln würde. Sollten aber jeweils unterschiedliche Straftäter gehandelt haben, ist die Beunruhigung der Bürger noch berechtigter. Denn dann gibt es überdeutliche Anzeichen für die Verrohung und Brutalisierung einer zunehmend „bunten“ Gesellschaft in der Großstadt. Die Warnung ist nicht zu missachten: Wer so rücksichtslos zerstört, brandstiftet oder die Totenruhe missachtet, der wird irgendwann, vielleicht auch schon bald Menschen angreifen, verletzen und auch töten. Die Menschen in Frankfurt haben deshalb größtes Interesse an der baldigen Ergreifung der Täter und ihrer exemplarisch strengen Bestrafung.

(Fotos: Marvin800)

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